Schenke mir eine Tasse Kaffee
Unglaubliche Mengen an Kaffee wurden konsumiert, um diesen Blog aufzubauen. Gib etwas Treibstoff hinzu, wenn du mich weiterarbeiten lassen möchtest.
Wenn du es noch schaffst, dann stoppst du schnell beim Becker um die Ecke. Cappuccino und Sandwich to go. Ansonsten gibt es erst etwas zum Mittagessen.
An der Arbeit angekommen wartet ein voller Terminkalender, Kunden rufen dich an und Kollegen stören dich immer wieder. Und dann ist da noch dein Chef, der hineinstürmt und nach dem Stand deines Projektes fragt. Schließlich sollte es ja bis Ende der Woche fertig sein.
Zu Hause angekommen, wärmst du dir noch schnell eine Tiefkühlpizza auf und arbeitest weiter an deinem Projekt. Doch um 24:00 Uhr bist du hundemüde und fällst erschöpft ins Bett. Am nächsten Morgen klingelt der Wecker und du fühlst dich überhaupt nicht ausgeruht. Doch der neue Tag beginnt genauso hektisch wie der letzte.
Mittlerweile zwickt es auch schon am Hosenbund. Und wenn du dich im Spiegel anschaust, dann denkst du dir: Oh weh, ich müsste unbedingt ein paar Kilogramm abnehmen.
Am Wochenende war dann Home Office angesagt oder sich einfach mal “auszuruhen”. Doch Ausruhen bedeutete für mich, auf der Couch zu liegen und Netflix zu schauen.
In den letzten 5 Jahren habe ich so mittlerweile 20 kg zugenommen. Das war mir am Anfang gar nicht so bewusst. Doch dann passten die Hosen nicht mehr und ich fühlte mich so aufgedunsen. Trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, woher das Übergewicht kam.
Als ich begann allergisch auf bestimmte Medikamente zu reagieren, sprach ich mit unserer Institutsärztin. Sie fragte mich: Haben Sie Stress? Ja schon sehr viel, sagte ich. Sie zog ihre Augenbrauen hoch und forderte mich auf, dringend etwas dagegen zu tun, sonst könnten die Allergien noch viel schlimmer werden.
Ich fragte mich, was mit dem Übergewicht sei? Könnte der Stress auch Grund für meine Gewichtszunahme sein?
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass besonders Frauen ein größeres Risiko für Übergewicht besaßen, wenn sie ihren Job als besonders stressig empfanden.
Bei Männern schien das nicht der Fall zu sein. Lediglich eine geringe Entscheidungsgewalt am Arbeitsplatz ließ die Männer etwas dicker werden. Die Forscher konnten jedoch nicht feststellen, ob das Übergewicht von falscher Ernährung, mangelnder Bewegung oder anderen Dingen herrührte.
Zu den Stresshormonen gehören die Katecholamine und die Glukokortikoide. Sie werden in der Nebenniere hergestellt. Doch welches Stresshormon ausgeschüttet wird, ist abhängig von der Situation.
Stell dir vor, du sitzt an deinem Arbeitstisch und schaust, was es auf Instagram gerade Neues gibt. Plötzlich kommt dein Chef herein und du versuchst schnell die App zu schließen. Anschließend tust du so als würdest du an deinem Projekt arbeiten.
In dieser Situation schüttet der Körper Katecholamine wie Adrenalin oder Noradrenalin aus. Sie werden bei kurzzeitigem Stress ausgeschüttet.
Anders sieht es aus, wenn dein Körper im Dauerstress ist. Beispiele hierfür sind lange Arbeitszeiten und mangelnde Pausen, kontinuierliche Selbstzweifel und Zukunftsängste. Bei solch anhaltenden Belastungen schütten die Nebennieren das Glukokortikoid Cortisol aus.
Es wird jedoch vermutet, dass Glukokortikoide zusammen mit Insulin eine andere Wirkung haben, als eigentlich jeweils alleine. Die Kombination von Insulin und Glukokortikoiden lässt uns zu anderen Lebensmitteln greifen, als wir unter normalen Bedingungen essen würden:
In einem interessanten Experiment untersuchten die Wissenschaftler die Futterauswahl von männlichen Ratten und die Fettzunahme unter Stress. Die Forscher konnten zeigen, dass eine vermehrte Glukokortikoidkonzentration im Blut die Ratten dazu veranlasste mehr Kalorien zu sich zunehmen.
In Kombination mit einer erhöhten Insulinausschüttung wählten die Tierchen vermehrt fettige Lebensmittel. Die veränderte Ernährungsweise unter Stress führte letztendlich dazu, dass am Bauch mehr Fett eingelagert wurde.
Schließlich gab es früher keinen Stress durch zu viel Arbeit. Stresshormone wurden nur ausgeschüttet, wenn eine Hungersnot ausbrach, man um sein Leben kämpfte oder vor wilden Tieren wegrennen musste.
Stress bedeutet für den Körper Kampf oder Flucht. Und nicht, dass er noch Abrechnungen für den Chef fertig machen muss.
Wenn Stresshormone ausgeschüttet werden, dann ist das ein Signal für den Körper, dass er um sein Leben kämpfen muss. Dafür lenkt er die Blutzufuhr aus den Organen in die Peripherie - also in Arme und Beine. Sie sollen besser mit Nährstoffen versorgt werden, um schneller zu laufen oder mehr Kraft ausüben zu können.
Um den Körper zusätzlich mit Energie zu versorgen, veranlassen die Nebennieren verschiedene Organe dazu, Glukose freizulassen. Diese soll bei Bedarf zur Energieversorgung in Extremsituationen dienen. Für dich bedeutet der Stress an der Arbeit jedoch kein kämpfen oder wegrennen. Auch wenn wir das alle manchmal gerne tun würden. Die Glukose, die extra dafür bereitgestellt wurde, wird allerdings so nicht verbrannt. Sie verweilt im Blut und sorgt dafür das Insulin ausgeschüttet wird. Insulin wiederum stoppt die langsame Fettverbrennung zur Energiegewinnung und fördert die Fettspeicherung für “schlechte Zeiten”.
Ein stressiger Tagesablauf sorgt dafür, dass wir eher zu Energy Drinks, salzigem Essen oder Fastfood greifen. Aber warum?
Stress veranlasst das positive Belohnungssystem (mesolimbisches System) ein Belohnungswert für unser Essen zu verleihen. Wird das System aktiviert, werden wir dazu motiviert besonders schmackhafte Nahrung zu uns zu nehmen.
Mithilfe dieser Nervennahrung reduzieren wir negative Emotionen, die mit Stress verbunden sind. Eine statistische Analyse deutet sogar darauf hin, dass Saccharose die Stressantwort des Körpers deutlich verringert. Allerdings fehlen hier noch ausführlichere Studien, die diese Theorie unterstützen.
Die HPA-Achse bezeichnet die Zusammenwirkung zwischen Hypothalamus, Hypophysen und Nebennieren. Wenn die Nebennieren durch die übermäßige Stresshormon Produktion in Schwierigkeiten geraten, dann wird auch die HPA-Achse gestört, die eigentlich die Schilddrüsenfunktion kontrolliert.
Zusätzlich werden bei Stress Cytokine freigesetzt, die nicht nur die Bildung von TSH verringern, sondern auch die Umwandlung von T4 in die aktive Form T3 blockieren. T3 ist wie die Zündkerze für unseren Stoffwechsel.
Produzierst du durch Stress weniger T3, dann verlangsamt sich der Stoffwechsel und die überschüssigen Kalorien wandern direkt auf deine Hüften.
Je anstrengender dein Job ist, desto aktiver musst du dich um deine Entspannung kümmern. Ansonsten wird dein Körper auf Energiesparmodus umschalten und alles dafür tun, damit du diesen “Lebensabschnitt” überstehst. Das bedeutet auch die Fettspeicherung für schlechte Zeiten.
Wie sorgst du für Entspannung während und nach einem stressigen Arbeitstag?
Unglaubliche Mengen an Kaffee wurden konsumiert, um diesen Blog aufzubauen. Gib etwas Treibstoff hinzu, wenn du mich weiterarbeiten lassen möchtest.